fragt sich nur: worauf?
Pornos machen geil – so eine zweite nackte Wahrheit über Pornografie! Sie wecken einen Appetit, der gestillt werden will. Sie erzeugen Sehnsüchte, die wir ohne Porno vielleicht, ja sehr wahrscheinlich sogar, gar nicht hätten. Sie züchten Bedürfnisse in uns heran, die wir vorher so nicht kannten. Doch sind die dann erst einmal da, wollen sie auch erfüllt werden. Denn das, was wir da auf dem Flatscreen sehen, sieht so unverschämt gut aus! So gut, dass wir es unbedingt haben müssen.
Einziges Problem: die Realität ist die Realität ist die Realität! Will heißen: Außerhalb vom Sex-Schlaraffenland sind manche Brüste flacher als ein Flatscreen und hat so mancher Hintern Cellulite-Krater tiefer als der Marianengraben. Außerhalb des vögelnden Business sind Frauen nicht immer willig und haben Männer keinen Dauerständer. Außerhalb des Pornoparalleluniversums nimmt das Vergnügen manchmal ein abruptes Ende noch bevor’s überhaupt richtig losgeht, denn er kommt schnell und sie dann gar nicht. Zugegeben, geil ist was anderes!
Ja, die Realität ist die Realität ist die Realität! Und die hat vor allem eines zu bieten: menschliche Unvollkommenheit. Und so kann’s passieren, dass Sex, wie er in Wirklichkeit ist, mit unserem kopfeigenen Pornokino nicht mehr mithalten kann. So kann’s passieren, dass wir auf einmal etwas wollen, das wir in echt nicht haben können. So kann’s passieren, dass wir auf einmal das, was wir haben, nicht mehr wollen und stattdessen lieber eine Runde „Fünf gegen Willie“ oder „Rubbel die Katz“ spielen.
Ja, es stimmt: Pornos machen geil! Fragt sich nur: worauf und wollen wir das wirklich?